Aufsichtsbehörden legen Anforderungen für sog. „Pur-Abo-Modelle“ fest

Die Datenschutzkonferenz (Gremium der unabhängigen deutschen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder) hat sich in einem ihrer aktuellen Beschlüsse zu sog. „Pur-Abo- Modellen auf Websites“ geäußert und gleichzeitig die Anforderungen an „Pur-Abo-Modelle“ konkretisiert und festgelegt.
Vielen dürfte der Begriff „Pur-Abo-Modell“ nicht geläufig sein, auch wenn es Ihnen regelmäßig begegnet und sie ggf. sogar Nutzer eines solchen Modells sind:
Bei einem „Pur-Abo-Modell“ werden den Nutzenden einer Website über ein Einwilligungsbanner üblicherweise zwei Wahlmöglichkeiten gegeben, um die Inhalte der Website lesen zu können: Entweder schließen sie ein „Pur-Abo“ ab, oder sie willigen – ohne „Pur-Abo“ – ein, dass ihre Daten für profilbasierte und individualisierte Werbung genutzt werden dürfen. Nur wenn das „Pur-Abo“ gewählt wird, kann die Website ohne Nachverfolgen ihres Verhaltens, individuelle Profilbildung und personalisierte Werbung genutzt werden.
Die DSK stellt mit dem Beschluss fest, dass die Nachverfolgung von Nutzerverhalten (Tracking) grundsätzlich auf eine Einwilligung gestützt werden kann, wenn alternativ ein trackingfreies Modell angeboten wird, auch wenn dieses bezahlpflichtig ist. Soweit mehrere Verarbeitungszwecke vorliegen, müssen Einwilligungen granular erteilt werden können.
(Foto: SergeyBitos – stock.adobe.com)
Letztes Update:05.04.23
Verwandte Produkte
-
Onlinedatenschutz sowie rechtssichere Internet-, Print-, Telefon- und E-Mail-Werbung
Seminar
940,10 € Mehr erfahren
Das könnte Sie auch interessieren
-
Gemeinsame Erklärung zum Einsatz von KI in der Justiz
Im Juni 2025 haben die Justizministerinnen und Justizminister des Bundes und der Länder eine gemeinsame Erklärung zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Justiz veröffentlicht. Ziel ist es, den Einsatz von KI-Systemen verantwortungsvoll zu gestalten und dabei die Grundprinzipien des Rechtsstaats zu wahren. Zentrale Leitlinien der Erklärung: Die gemeinsame Erklärung bildet die Grundlage für
Mehr erfahren -
Rezension: „Handbuch Beschäftigtendatenschutz (9. Auflage)“
Manche Bücher begleiten einen wie ein guter Kollege oder gar ein Mentor – zuverlässig, kompetent, immer zur Stelle, wenn es kompliziert wird. Für viele Datenschutzbeauftragte und andere Datenschutzinteressierte im Beschäftigtenkontext ist das „Handbuch Beschäftigtendatenschutz“ von Prof. Peter Gola genau so ein Werk. Nun liegt es in der 9., komplett überarbeiteten Auflage (2025) vor und es
Mehr erfahren -
Europäische Digitale Souveränität und Partnerschaften mit US-Unternehmen: Ein Widerspruch?
Digitale Souveränität bezeichnet die Fähigkeit eines Staates, einer Organisation oder auch einer Gesellschaft, die digitale Infrastruktur, die Nutzung von Daten und die eingesetzten Technologien eigenständig, sicher und im Einklang mit den eigenen Werten und Gesetzen gestalten zu können. Für Staaten bedeutet das konkret: Ruf nach digitaler Souveränität In der jüngeren Vergangenheit hat das Thema „Digitale
Mehr erfahren