Rückzug von Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus „X“ (ehemals Twitter)

Unis verlassen X weil dieser vom einem irren Tech-Milliardär kontrolliert wird

Mehr als 60 deutschsprachige Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben beschlossen, ihre Aktivitäten auf der Plattform X (ehemals Twitter) einzustellen. Dieser Schritt erfolgt aufgrund der fehlenden Vereinbarkeit der aktuellen Plattformpolitik mit den Grundwerten der Institutionen, insbesondere in Bezug auf Weltoffenheit, wissenschaftliche Integrität, Transparenz und demokratischen Diskurs. Kritisiert wird unter anderem die algorithmische Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte sowie die Einschränkung der organischen Reichweite wissenschaftlicher Beiträge. Diese Entwicklungen gefährden die faktenbasierte Kommunikation und stehen im Widerspruch zu den demokratischen Prinzipien, denen sich die beteiligten Institutionen verpflichtet fühlen.

Mit dem Austritt setzen die Hochschulen ein klares Zeichen für eine offene und sachliche Diskussionskultur. Sie betonen die Bedeutung von Vielfalt, Freiheit und Wissenschaft und wollen ihre Kommunikation auf anderen Plattformen fortsetzen. Gleichzeitig beobachten sie die weitere Entwicklung sozialer Netzwerke und deren Algorithmen kritisch, um sicherzustellen, dass ihre Grundwerte gewahrt bleiben.

Zu den beteiligten Institutionen gehören unter anderem die Freie Universität Berlin, die Goethe-Universität Frankfurt, die RWTH Aachen, die Universität Heidelberg sowie die Technische Universität Dresden. Auch Institutionen wie die Universität Ulm, die bereits in der Vergangenheit ihre Aktivitäten auf der Plattform eingestellt haben, unterstützen diesen Schritt und unterstreichen die Relevanz einer faktenbasierten wissenschaftlichen Kommunikation.

Aus datenschutzrechtlicher Sicht birgt die Nutzung der Plattform X erhebliche Risiken. Die aktuelle Plattformpolitik steht im Konflikt mit wesentlichen Datenschutzprinzipien, insbesondere hinsichtlich der algorithmischen Profilbildung und der Verarbeitung personenbezogener Daten. Die beteiligten Hochschulen empfehlen daher die Nutzung datenschutzkonformer Kommunikationsplattformen, um die Integrität und Sicherheit wissenschaftlicher Kommunikation zu gewährleisten.

Mit ihrem Austritt senden die Hochschulen ein klares Signal für die Bedeutung einer faktenbasierten und demokratischen Diskussionskultur. Die weiteren Entwicklungen in sozialen Netzwerken werden von den Institutionen aufmerksam beobachtet, um sicherzustellen, dass die Grundwerte wissenschaftlicher Kommunikation gewahrt bleiben.

(Foto: yalcinsonat – stock.adobe.com)

Letztes Update:26.01.25

  • Datenschutzkonformes Schwärzen

    Praxistipp: Datenschutzkonformes Schwärzen

    Das datenschutzkonforme Schwärzen von Dokumenten, die personenbezogene Daten enthalten, stellt eine praxisrelevante technisch-organisatorische Maßnahme im Sinne von Art. 32 DS-GVO dar. Es dient dem Schutz sensibler Informationen vor unbefugtem Zugriff, indem bestimmte personenbezogene Daten irreversibel unkenntlich gemacht werden. Diese Maßnahme ist besonders wichtig, um die Vertraulichkeit und Sicherheit der verarbeiteten Daten zu gewährleisten und das

    Mehr erfahren
  • Pseudonymierung

    Europäischer Datenschutzausschuss (EDSA) konkretisiert Begriff der Pseudonymisierung

    Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) hat am 16. Januar 2025 den Begriff der Pseudonymisierung weiter definiert und damit praxisrelevante Klarstellungen getroffen. Eine öffentliche Konsultation des Europäischen Datenschutzausschusses (EDSA) ist ein Verfahren, bei dem der EDSA Entwürfe zu Datenschutzrichtlinien, Leitlinien oder Empfehlungen veröffentlicht und der Öffentlichkeit die Möglichkeit gibt, dazu Stellung zu nehmen. Die öffentliche Konsultation basiert

    Mehr erfahren
  • BSI beleuchtet Chancen und Risiken generativer KI-Modelle

    BSI: Chancen und Risiken generativer KI-Modelle

    Es gibt bereits zahlreiche Veröffentlichungen, die sich den Chancen aber auch den Risiken widmen, die mit der Nutzung von generativen KI-Modellen einhergehen können.Unter diesen sticht die Ausarbeitung des BSI sicher schon bereits deswegen hervor, weil sie sich naturgemäß auf das Thema IT-Sicherheitsrisiko fokussiert, wenn die Gefahrenseite generativer KI-Modelle betrachtet wird. Das BSI wendet sich mit

    Mehr erfahren
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner